Protokoll der ersten Versammlung vom 11. April 1897

Der Schützenverein Achmer hielt am 11. April 97 seine erste Generalversammlung im Lokal des Wirtes Hellmich ab.

Bevor der Präsident die Versammlung eröffnete, ermahnte er die Schützen treu zum Verein zu stehen und schloß mit einem Hoch auf den Kaiser. Nach Eröffnung der Versammlung wurde Schriftführer H. Halter das Wort erteilt. Derselbe forderte verschiedene noch nicht beigetretene Personen auf, sich einzuzeichnen. Sodann verlaß er die Aus- und Einnahmen von dem ersten Stiftungsfeste, es ergab sich ein beträchtlicher Überschuß. Sodann wurde über Anschaffung von Schützenabzeichen abgestimmt, wonach diese in einem Preis von 25 Pf. per St. angeschafft werden sollten, jedoch die Auswahl der Form und Farben dem Vorstande überlassen blieb. Dann wurden 5 Schärpen für den Vorstand bewilligt, zwar wurde gewünscht, daß sie möglichst billig sein möchten, als Farbe wurde grün und weiß gewählt. Vom Vorstande wurde die Anschaffung einer Fahne empfohlen, welches die Versammlung auch bewilligte, doch mit der Beschränkung, daß sie nicht über 50 M. kosten dürfe. Die Auswahl der Fahnenfarben und Inschrift, sowie die Wahl der Firma, von der sie gefertigt werden sollte, wurde dem Vorstand überlassen. Durch Anschaffung der Fahne wurde der verein genötigt, Fahnenträger und Begleiter zu wählen. Es wurden vom Präsidenten als Fahnenträger Heinrich Schäfermann, als FahnenbegleiterHermann Halter und Hermann Driemeyer vorgeschlagen und per Akklamation gewählt. Als Stellvertreter des fahnenträgers wurde Wilh. Tackenberg und als Stellvertreter von den Begleitern Wilh. Schwegmann u. Heinr. 

Gofräfe ebenfalls per Akklamation gewählt. Auch wurden für die drei Fahnenleute 3 Schärpen verlangt und bewilligt. Es wurde sodann noch die Anschaffung einer Königskette in Vorschlag gebracht, aber wegen der schon großen Geldausgaben für oben genannte Sachen nicht bewilligt.Es wurde aber hierbei aus der Versammlung der Wunsch laut, daß, wenn mal die Königskette angeschafft werden sollte, auch der jetzige und die kommenden ihr Medaillen an die Königskette einreihen lassen könnte. Es stand ferner noch die Bildung einer Schützenkompanie auf der Tagesordnung. Es wurde beschloßen, jedes Mitglied unseres Vereins hat dem Umzuge bei der Abholung des Königs einzutretenbei Vermeidung einer Strafe von 1 Mark, ausgenommen sind die Mitglieder, die das 40. Lebensjahr überschritten haben, von der Belegung mit einer geldstrafe, bei dringenden Gründen für das Fernbleiben, als Krankheiten, Unglücksfälle u.s.w. wird von einer Bestrafung abgesehen, die Entscheidung hierüber liegt dem Vorstand ob. Es wird gewünscht, daß sich zu jedem Schützenfeste 8-12 Vorreiter melden, um durch den Rundmarsch b.z.w. der Abholung mehr Glanz zu verleihen. Der Schützenkönig ist verpflichtet, falls er selber im Besitze von Wagen und Pferd ist, dieses für sich zu gebrauchen, im gegenteiligem Falle wird dem Schützenkönig das Gefährt vom Verein gestellt. Die beiden letzten und wichtigsten Punkte der Tagesordnung wurden von der Versammlung mit Spannung entgegengesehen. Als erstes sollte festgelegt werden, wie viel der Wirt für das Schützenfest an die Kasse entrichten solle. Hierzu wurden die anwesenden Wirte Schröder, Hellmich, Winkelmann - Renzenbrink wurde aus bestimmten Gründen ausgeschloßen und war auch nicht zugegen - gefragt, wie viel sie

eventuell zu geben imstande wären. Die Wirte einigten sich dahin, den Preis für die Entrichtung an die Kasse von der Versammlung feststellen zu lassen, da sie nach Gründung des Vereins nicht in der Lage seien, jetzt schon ein Urteil im Betreff dahin abgeben zu können. Die Versammlung beschloß, daß in den ersten drei Jahren der betreffende Wirt für das Schützenfest 25 Mark an die Kasse des Vereins zahlen solle. Zu zweit sollte die Reihenfolge der Wirte festgestellt werden, denen das Schützenfest übertragen werden würde. Es kamen die drei schon vorhin genannten Wirte in Frage und wurde bei der Festlegung des ersten Schützenfestes des Vereins Winkelmann als Schützenwirt durch Stimmzettel gewählt. Es waren 50 Mitglieder zugegen und fielen auf Winkelmann 40, auf Schröder 6 und auf Hellmich 4 Stimmen, somit ging Winkelmann mit gr0ßer Stimmenmehrheit aus der Wahl hervor. Hiermit war die Tagesordnung erledigt und schloß der Präsident der Versammlung mit einem Hoch auf dem Verein, 

das begeistert aufgenommen wurde.

 

 

Gelesen und richtig befunden

 

 

gez. W. Frölke

Übersetzt durch unseren Schützenbruder Hermann Hackmann